Unsere Kultur
Die Heimat von Travel Carpathia umfasst sowohl Siebenbürgen im nördlichen Teil als auch die Walachei im südlichen Teil der Făgăraș-Berge: eine einzigartige Mischung aus kulturhistorischen Einflüssen – und Möglichkeiten!
Als gewaltige natürliche Grenze trennten die Făgăraș-Berge zwei große Herrschaftsgebiete: Im Norden die ehemalige Doppelmonarchie Österreich-Ungarn und das ehemalige Osmanische Reich im Süden. Das hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die kulturelle Prägung. Und zusätzlich gibt es naturbedingte Unterschiede: Auf der siebenbürgischen Seite steigen die Berge plötzlich und steil an, im Olt-Tal drängen sich deshalb die Dörfer. Auf der südlichen Seite aber fallen die Berge viel sanfter ab, so dass sich die Ortschaften auch an die Hänge schmiegen können und vereinzelt liegen. Auch das hat zu unterschiedlichen kulturellen Ausprägungen in beiden Regionen geführt.
Das kulturelle Erbe der Region ist das Ergebnis seiner komplexen Geschichte – und vielfältiger Einflüsse.
Von den Zeiten des Römischen Reichs bis hin zur Zugehörigkeit erst zum Königreich Ungarn und später zum Kaiserreich Österreich: Die Region liegt seit Jahrtausenden am Schnittpunkt der Zivilisationen. Seit 1918 ist Transsylvanien, das ehemalige Siebenbürgen, zum integralen Bestandteil des unabhängigen Rumäniens geworden. Seine kulturelle Vielfalt ist an jeder Ecke bis zum heutigen Tag spürbar – und ein Erlebnis.
Herzstück einer Kulturlandschaft sind wie überall die Menschen, die ihre Bausteine zur Identität der Region beitragen – und mit einem Lächeln weitergeben: Hier ist es ein Mosaik aus rumänischen, ungarischen, sächsischen und Roma-Gemeinschaften. Jede davon hat ihre Akzente zu einer faszinierenden Mischung aus Sprachen, aus religiösen Überzeugungen und aus Bräuchen über Generationen hinweg hinzugefügt und weitergetragen. Diese Mischung ist es, die heute den geheimnisvollen Zauber Transsylvaniens ausmacht.
Mancherorts inmitten der viele Jahrhunderte alten Dörfer im Süden Siebenbürgens scheint die Zeit noch heute stillzustehen. Wie in die Landschaft hineingestreut finden sich immer wieder alte Wehrkirchen wie zum Beweis der turbulenten Geschichte der Region. Das fruchtbare flachere Land war seit jeher gut zu bewirtschaften, die Siedlungsgemeinschaften haben davon profitiert und waren oft als “Composesorate” organisiert, als Orte mit gemeinschaftlichem kommunalen Landbesitz.
Im Gegensatz dazu sind die Spuren des Osmanischen Reiches an der Südseite der Făgăraș-Berge als Teil der historischen Walachei unübersehbar.
Allein der Baustil ist in dieser Region bereits ganz anders. Die Dörfer sind anders in die Berglandschaft eingebettet. Seit jeher betreiben die Menschen hier in walachischer Tradition alpine Weidewirtschaft und treiben ihr Vieh für die Sommermonate hinauf in die Berge. Das hat auch die Kultur geprägt. Land in Gemeindehand, “Obști” genannt, gibt es hier ebenso wie große private Höfe.
Die Ortschaften auf der Südseite der Făgăraș-Berge wie Nucşoara, Lereşti, Rucǎr und Sǎtic waren nach dem 2. Weltkrieg Widerstandshochburgen. Insbesondere in Nucşoara spielte anti-kommunistischer Widerstand eine große Rolle. Die Bevölkerung dort gilt seit jeher als besonders freiheitsliebend.
Trotz der historischen Unterschiede hat es immer einen kulturellen Austausch zwischen den nördlichen und südlichen Regionen des Făgăraș-Gebirges gegeben.
Kultureller Austausch über die Berge
Der kulturelle Austausch von beiden Seiten der Berge hat den Zusammenhalt gestärkt und vielfach auch Traditionen zusammengeführt, aus denen Neues entstanden ist. So finden sich Elemente der siebenbürgischen Kultur in den Dörfern des Kreises Argeş, während in Städten wie Braşov und Sibiu kulturelle Einflüsse aus der Walachei spürbar sind.
Ob heute auf den bunten Märkten und energiegeladenen Festivals in Städten wie Cluj-Napoca, Sibiu und Braşov oder draußen in der Weite der Landschaft, ob in den von Festungsmauern geschützten Städten des Nordens oder den Dörfern des Südens: Jeder Moment auf allen Seiten der Făgăraș-Berge bietet Berührung mit der einzigartigen Kultur dieser Region – und mit den Menschen hier.
Ob vom sächsischen Einfluss des Nordens oder den walachischen Traditionen des Südens geprägt: Dörfer wie Nucșoara, Rucăr, Sătic, Șinca Nouă und Cobor bieten auf Schritt und Tritt Einblick in ihren Alltag voller tief verwurzelter Traditionen. Handwerkliches Können wird hier noch heute von Generation zu Generation weitergegeben und mit Herzblut gelebt: ob beim Weben, beim Sticken oder beim Nähen, ob beim Schnitzen oder dem Drechseln.